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Quack d. Bruchpilot Bruchpilot
Anmeldungsdatum: 17.03.2024 Beiträge: 2
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Verfasst am: So März 17, 2024 9:41 pm Titel: Ausbildungsbedingungen 00er/10er Jahre |
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Hallo Leute!
Ich richte mich an diejenigen von Euch mit längerer Erfahrung in der Luftfahrt. Nach kurzer Recherche findet man schnell heraus: Die finanzielle Hürde, um Pilot zu werden, ist momentan geradezu haarsträubend hoch. Ich spielte als Jugendlicher mit dem Gedanken, das Cockpit zu meinem Arbeitsplatz zu machen, entschied mich jedoch schlussendlich anders.
Allerdings ging ich immer davon aus, dass nach bestandener Selektion die Ausbildung von der Airline übernommen würde. War das denn so, oder musste man sich da auch schon so hoch verschulden? Auch wenn ich das damals gar nicht wusste, ich/meine Familie hätte es mir auch nicht leisten können. Ich meine speziell Anfang der Nuller-Jahre, aber in weiterer Folge auch die 2010er. Wäre eine Karriere in der Luftfahrt damals viel niederschwelliger erreichbar gewesen? Oder vielleicht sogar schwerer?
Ich würde mich sehr über ein paar erhellende Fakten von den Experten hier freuen, da mich die Frage in letzter Zeit beschäftigt. Ich habe das Gefühl, vielleicht unwissentlich den richtigen Zeitpunkt versäumt zu haben. Auch wenn ich jetzt meine Karriere kaum mehr wechseln würde, hätte ich mich damals vielleicht besser informieren sollen. Ich bin gespannt auf Eure Antworten.
Schöne Grüße
Quack _________________ Die Passagiere sollen ruhig wissen, wann sie unten sind |
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Michii Bruchpilot
Anmeldungsdatum: 18.03.2024 Beiträge: 8
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Verfasst am: So Apr 07, 2024 11:15 am Titel: |
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Hallo Quack,
die finanzielle Belastung für die Ausbildung zum Piloten ist tatsächlich ein bedeutendes Thema, das viele angehende Piloten beschäftigt. Die Kosten für eine solche Ausbildung sind hoch und waren es auch schon in den von dir erwähnten Zeiträumen.
In den Anfang der Nullerjahre und auch in den 2010er Jahren war es bereits üblich, dass die Kosten für die Pilotenausbildung in der Regel von den Anwärtern selbst getragen werden mussten. Die Ausbildung zum Verkehrspiloten kann je nach Land und Ausbildungsstätte mehrere zehntausend Euro kosten. Einige Airlines boten zwar spezielle Finanzierungsmodelle oder teilweise gesponserte Programme an, doch war es eher die Ausnahme, dass eine Airline die kompletten Kosten übernahm.
Es gab Zeiten, insbesondere vor der Liberalisierung des Luftverkehrs in den 1990ern, als einige wenige Fluggesellschaften, darunter auch namhafte Flag Carrier, die Ausbildungskosten für ihre zukünftigen Piloten übernahmen. Diese Praxis wurde jedoch mit der zunehmenden Privatisierung und dem Kostendruck im Luftverkehr seltener.
In den 2000er Jahren und besonders nach der Finanzkrise 2008 wurden die Budgets der Airlines noch straffer, und die Bereitschaft, in die Ausbildung zukünftiger Piloten zu investieren, nahm weiter ab. Stattdessen wurden Modelle wie das „Self-sponsored training“ immer populärer, bei denen die Anwärter für ihre Ausbildung selbst aufkommen mussten. Darüber hinaus wurden sogenannte „Cadet Programs“ eingeführt, bei denen die angehenden Piloten zwar während ihrer Ausbildung finanziell unterstützt werden, die Kosten aber später über einen bestimmten Zeitraum vom Gehalt abgezogen werden.
Zusammengefasst war die finanzielle Hürde für die Ausbildung zum Piloten also auch schon Anfang der 2000er und weiterhin in den 2010ern hoch. Während es vereinzelt Möglichkeiten gab, durch Unterstützung der Airlines oder spezielle Programme die Kosten zu senken, blieb die finanzielle Belastung für viele angehende Piloten eine große Herausforderung.
Schöne Grüße und alles Gute für deine weiteren Überlegungen und Entscheidungen! |
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flapfail Goldmember
Anmeldungsdatum: 23.03.2008 Beiträge: 6803 Wohnort: OGLE-2005-BLG-390Lb |
Verfasst am: So Apr 07, 2024 3:40 pm Titel: |
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Michii hat folgendes geschrieben: |
Es gab Zeiten, insbesondere vor der Liberalisierung des Luftverkehrs in den 1990ern, als einige wenige Fluggesellschaften, darunter auch namhafte Flag Carrier, die Ausbildungskosten für ihre zukünftigen Piloten übernahmen.
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zu dieser zeit waren alle NFF der Lufthansa noch im Schloss Leuchtenburg gratis untergebracht (ab 1971), und hatten Bullies zur Verfügung mit denen die zur Fliegerschule am Flughafen fahren konnten.
Die Ausbildung warselbstverständlich nahezu Kostenfrei _________________ **Happy landings** |
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Quack d. Bruchpilot Bruchpilot
Anmeldungsdatum: 17.03.2024 Beiträge: 2
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Verfasst am: Do Apr 11, 2024 10:51 pm Titel: |
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Hey,
Danke sehr @Michii für die detaillierte Antwort!
Schloss mit Bulli klingt ja wie im Märchen @flapfail. Gut ist ja dann auch schon wieder ein halbes Jahrhundert her..
Liebe Grüße
Quack _________________ Die Passagiere sollen ruhig wissen, wann sie unten sind |
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Huskydog Captain
Anmeldungsdatum: 22.12.2005 Beiträge: 855 Wohnort: Europa |
Verfasst am: Mi Mai 08, 2024 5:23 pm Titel: |
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Keine Ahnung wie es heute ist, zu "meiner Zeit" in den 2000ern war eine finanzielle Hürde vorhanden, aber nicht unmenschlich hoch. Die Ausbildung wurde vorfinanziert und man musste nur einen Teil abbezahlen, sobald man in ein Arbeitsverhältnis vermittelt worden war. Kost und Logie in Bremen musste man selbst aufbringen, in Arizona nur Essen und ggf. ein Auto.
Insgesamt war die Ausbildung damals für jeden, der die Prüfungen schaffte, möglich finanziell zu meistern und auch BaföG anerkannt. _________________ Alles bestanden. |
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