Meine eigene Airline... Klingt verrückt, oder?

[Daedalus737]

Hallo,
ja ich bin's mal wieder und der ein oder andere hält mich sicher nicht für "normal". Das ich nicht unbedingt "gesellschaftstauglich" bin, bestreite ich gar nicht, da die oder auch unsere sog. "zivilisierte Gesellschaft" viele ungeschriebene von mir zum großen Teil zutiefst verachtete Gepflogenheiten, Traditionen, Gesetze und Verhaltensregeln hat, die aber allgemein anerkannt sind und praktiziert werden.

Darum geht es aber nicht, sondern die Idee einer Airlinegründung. Die Zeitpunkt für Pilotenausbildung ist derzeit ganz ohne Zweifel und auf unabsehbare Zeit denkbar schlecht. Nicht jedoch für eine Airlinegründung, da der Bedarf in Deutschland zur Zeit zum Teil durch ausländische Airlines abgedeckt oder abgegrast wird.

Die Idee habe ich, es fehlt an Kunden und Geld, vor allem unter Hartz IV Bedingungen kommt man da nicht weit.

Die Kernpunkte wären vernünftiges neues Material (Moderne IT, B737NG mit Seat Entertainment usw.), Mitarbeitermotivierung und vernünftiges Personal (keine Heißsporne, Selbstdarsteller oder Rückwärtsgewandte).

- zur IT: Absolutes Paperless Cockpit (Tablets mit Jeppview, Performance, FlightLog, Manuals, Reports - einfach alles) und im Büro laufen neuestes Betriebssystem, Office und AIMS.
- Procedures werden 1:1 von Boeing übernommen
- Personal wird sehr unkonventionell ausgesucht (wie, das behalte ich für mich)
- Ein anonymes, nicht bestrafendes Reporting System

Mir fällt sicher noch mehr ein, aber das ist erst mal ein Anfang...

[d@ni!3l]

Hättest du denn ein Geschäftsmodell ? Was sollte es denn werden ?

- Charter ( ist wahrscheinlich schlecht, da man bei Charterflügen wo Bedarf besteht - z.B. in die Türkei - mit türkischen Airlines konkurriert, die auf Grund der dortigen Personalkosten deutlich günstiger produzieren, das werden Tui, Neckermann & co nicht mitmachen )

- Low-Cost ( da müsste man aber mit viel Kapital starten, denn ohne große Flotte erreicht man keine guten Stückkosten und somit wenig Gewinn )

- Linie ( schwieriges Geschäft, wie z.Zt. Germanwings oder AB zeigen, eben durch die LCC Konkurrenz )


Man sollte auch gucken, was der Markt hergibt, nicht nur, was man operationell bieten kann. Es geht ja um die Kunden - nicht um die Mitarbeiter.

[Moritz Huß]

Im Grunde ist das bestimmt keine schlechte Idee, wurde von mehreren Seiten schon vorgeschlagen à la "mach deine Ausbildung und flieg einmal die Woche HHN-JFK als Charter". Denn anders als charter-mäßig könnte man als "unvermögende" Einzelperson das ganze nicht aufziehen. Und auf Kurzstrecke weiß ich nicht, ob man das ganze profitabel aufziehen kann, denn die lebt ja im Grunde genommen von Masse statt Klasse.

LG
Moritz

[Karl-Ranseier]

Befasse Dich mal mit Crowdfunding. Da musst Du aber in der Größenordnung wo Du dich bewegen willst ein Konzept erarbeiten was Hand und Fuß hat. Ein papierloses Cockpit usw. ist da das geringste Problem

Ansonsten würde ich als erstes mal die ganzen Geschäftsführer oder Leiter der ganzen pleitegegangenen Firmen aus jüngster Vergangenheit kontaktieren. Vielleicht ergibt sich da was und man kann mit Hilfe o.g. Finanzierung was auf die Beine stellen....

Lege Dir auch mal so ein Businessnetzwerkaccount zu. Sowas wie XING. Gibt bestimmt Kontakte die man da anschreiben könnte.

[747]

Meine eigener Airport. Klingt verrückt, oder?

Der Zeitpunkt für einer Airlinegründung ist derzeit ganz ohne Zweifel und auf unabsehbare Zeit denkbar schlecht. Nicht jedoch für eine Airportgründung, da der Bedarf in Deutschland gerade in Berlin extrem hoch ist.

Die Idee habe ich, es fehlt an Kunden und Geld, vor allem unter Studenten-Bedingungen kommt man da nicht weit.

Die Kernpunkte wären vernünftiges neues Material (Moderner Brandschutz, zwei große Terminals mit zukunftssicherer Gepäckabfertigung usw.), Mitarbeitermotivierung und vernünftiges Personal (keine Leute, mit denen ich nicht klarkomme).

- zur IT: ich würde hier wegens des Budgets auf OpenSource setzen. Linux, LibreOffice etc.
- zwei parallele Start/Landebahnen
- Personal wird sehr unkonventionell ausgesucht (wie, das behalte ich für mich)
- Ein anonymes, nicht bestrafendes Reporting System (da dies meine Erfindung ist, gebe ich ihm den Namen "Ombudssystem".)

Ich habe bereits:
- viele Ideen
- erste Erfahrungen in MS Office
- einen Account bei Xing
- eine Schaufel

Ich benötige:
- etwa 3 000 000 000€
- Leute, die Erfahrung mit Planfeststellungsverfahren haben
- einen engagierten Architekten für die Terminals (für jemand der sich damit auskennt, sicher nicht so viel Arbeit)
- > 700 Hektar Baufläche

Mir fällt sicher noch mehr ein, aber das ist erst mal ein Anfang...

[d@ni!3l]

Sehr geil 747 !

ABER :
"- Leute, die Erfahrung mit Planfeststellungsverfahren haben
- einen engagierten Architekten für die Terminals (für jemand der sich damit auskennt, sicher nicht so viel Arbeit) "

Seit wann braucht man Leute mit Erfahrung oder jemanden, der sich auskennt ? In BER geht das doch auch ohne entsprechende Leute ganz "gut"

[Alice D.]

[obstsalat]

[Karl-Ranseier]

jaja lacht nur. Über Bill Gates, Mark Zuckerberg haben se am Anfang auch gelacht!. Wartet nur mal ab. Gerade in so einer harten und unhumanen Zeit habe solche Leute eine anziehende und magische Ausstrahlung.

2023
http://www.wikipedia.de/DeadalusAir

Flotte:
50 x Boeing 737 MAX 900 (+ 150 Bestellungen)
100 x Boeing 777-800 (+ 200 Bestellungen)

Die Airline wurde bereits zum 5ten mal zur Airline des Jahres ausgezeichnet in den Kategorien Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit.

Ich glaub an Dich Daedalus!

[aviatorxxx]

[joyflight]

1. kommentar von karl ramsauer war der entscheidende:

- ideen gibt's viele, manche gut, manche werden ins lächerliche gezogen - welche sich durchsetzt weiss anfangs kein mensch
. geschäfte werden nicht durch ideen gemacht, sondern mit geld
- alle, aber auch ausnahmslos alle, die gescheitert sind, hatten immer das gleiche problem: keine finanzielle zielsetzung, und entsprechend keine planverfolgung auf finanzieller ebene

"crowd funding" klingt modern, in indien gibt's sogar eine "piloten airline". die frage ist aber nicht das modell, sondern wie realistisch ist eine finanzierung überhaupt? Es ist nämlich leichter, ein paar wenige reiche investoren zu finden, als viele arme. die populärste aller mikro-sammler-aktionen auxmoney sammeld beträge von 50-100 euro ... rechne dir mal aus, wieviele milliarden menschen mit solchen beträgen du brauchst, um an die ersten 50 mrd. ranzukommen!

insofern müssen die ideen in dieser reihenfolge fliessen:

1. knallhartes businesskonzept (weiche faktoren wie soft skills der mitarbeiter kommen erst in 50 jahren zum tragen)
2. dem businesskonzept angepasste kapitalstruktur (EK/FK aufteilung)
3. finanzierung (wieviel geld brauch ich überhaupt?)
4. wachstumskonzept + CRM (customer relation management)


dann kommt lange nix wichtiges, und dann erst

5. technik, personal, abläufe
6. alles andere

An diesem 6 punkte-plan kann man z b erkennen, wie AB erst am letzten der 4 wichtigen punkte "gescheitert" ist ... da halfen alle nachgeordneten punkte absolut nichts - obwohl sehr viele gute dabei waren.

also mit einer neuen airline "von hinten" zu beginnen wird ebenfalls keinen sinn machen, sondern so klar und so schnell wie möglich zum milliarden-bedarf kommen .... und dann weiss man, warum so wenige neue, erfolgreiche linien gegründet werden.

oder, und das finde ich realistischer: nischen finden, und mit "kleinflugzeugen" bedienen - intersky macht's vor. daraus wird aber mit sicherheit nicht die "piloten-traum-airline", bessere nischen sind gefragt (und brauchen dann immer noch kapital)

mittellose grüße,
udo
_________________
http://www.facebook.com/groups/pilotsandstudents/

[d@ni!3l]

Jep, gerade in "Planung & Projektmanagement" gelernt, die häufigsten Ursachen für das Scheitern von Projekten sind :
-Unklare Anforderungen & Ziele ( hier wohl nicht der Fall)
-fehlende Ressourcen bei Projektstart ( wie Udo es schon angesprochen hat )
-Egoismen & Streitigkeiten
sowie wenig Projektmanagement-Erfahrung.

An technischen Anforderungen liegt es selten....

In dem Sinne wünsche ich viel Erfolg & Glück bei deinem vorgehen! Ein Flug in den Urlaub mit nem Inseat-Entertainment bei einer 737 wär echt cool, das fehlt mir hierzulande - wäre auf jeden Fall mal ein Alleinstellungsmerkmal. Wie gesagt, bin nur skeptisch was die Marktverhältnisse angeht....

Aber täuscht es mich oder müssten gebrauchte 737NG z.Zt. relativ günstig zu erwerben sein bei der Menge, die z.B. Ryanair immer abgeben oder den ganzen Insolvenzen ?

Sonst ggf. mal Hans-Rudolf Wöhrl fragen - der ist doch Experte im Aufbau von Airlines